Der Amerikanische Bürgerkrieg
Das Jahr 1862
Nachdem der Süden im Herbst 1861 einige Siege eingefahren hatte, begnügte man sich anfangs mit defensiven Handlungen. Die
Anführer waren im Glauben nur das Gebiet halten zu müssen, um endlich Anerkennung zu erlangen, das war aber nicht im Interesse
des Nordens. Die Kriegskräfte des Südens wurden an allen nur möglichen Angriffszielen aufgestellt und dadurch zersplittert,
daher waren sie im Falle des Angriffs des Nordens meist unterlegen.
Im Norden wurde nach den Niederlagen im Herbst des Jahres 1861 ein neues Heer aufgebaut und am 27. Januar 1862 erging von
Präsident Lincoln der Kriegserlass Nr. 1, der mit einer Offensive gegen den Süden beginnen sollte. Die größte Armee, die von den
USA jemals aufgestellt wurde, begann der Feldzug gegen die Virginia-Halbinsel, sie kamen bis zur Stadt Richmond, dort scheiterten
sie jedoch an General Lee. Der Süden setzte zu dieser Zeit die ersten Landminen ein, die in Virginia explodierten.
Am 28. April 1862 ging New Orleans, eine der größten Städte der Konföderation verloren, beim Kampf am Hampton Roads wurden
erstmals zwei gepanzerte Schiffe eingesetzt. Im Norden wurden weitere 300.000 Freiwillige einberufen, auch die Einberufung von
Farbigen wurde vom Kongress beschlossen. Die Konföderation wurde im Sommer und Herbst wieder aktiv und marschierte in Kentucky,
Maryland, Pennsylvania und Missouri ein, immer noch in der Hoffnung durch die europäischen Staaten
völkerrechtliche Anerkennung
zu erlangen und einen Frieden mit dem Norden schließen zu können.
Präsident Lincoln verkündete eine Emanzipationserklärung, dadurch war es allen Staaten, die vor dem 1. Januar in die Union zurückkamen, weiterhin die Sklaverei erlaubt. Dadurch war das Kriegsziel wieder genau definiert, und zwar war es nicht die Abschaffung der Sklaverei, sondern die Wiederherstellung der Union. In den Südstaaten wurde das Höchstalter für die Wehrpflichtigen auf 45 Jahre angehoben.
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